Inbound Sales: In Vier Schritten zum Erfolg
Eine Schritt für Schritt Anleitung für erfolgreichen Inbound Sales
7 minute gelesen
Team Agile Sales Company GmbH
26.01.2022 10:00:00
Vier Buchstaben = ein erfolgreiches Verkaufsgespräch!
Was Dich in diesem Beitrag erwartet:
Verkaufsgespräche laufen viel zu häufig unstrukturiert und chaotisch ab; oft gibt es keinen Leitfaden, der sie organisiert. Um eine erfolgreiche Unterhaltung mit Mehrwert zu führen, ist die Orientierung an Kommunikationstaktiken mehr als sinnvoll.
Wir empfehlen dazu die sogenannte SPIN-Technik von Neil Rackham. Dieser hat das Modell anhand der Analyse von über 35.000 Verkaufsgesprächen entwickelt. SPIN gliedert ein Verkaufsgespräch in vier Fragekategorien, die von Vertriebler:innen während des Dialogs gestellt werden sollen, um Kundenzentrierung zu erreichen:
S steht dabei für Situationsfragen, die immer zu Beginn des Gesprächs gestellt werden. Durch die Beantwortung dieser Fragen beschreiben die Kund:innen den momentanen Ist-Zustand in deren Unternehmen. Zu diesem Zeitpunkt sollte noch kein Angebot angepriesen werden; stattdessen erfährst Du, wie Du an das Gespräch herangehen sollst.
Bei den Problemfragen – die unter dem zweiten Buchstaben des Akronyms zusammengefasst werden – wird nachgeforscht, welchen Herausforderungen die Gesprächspartner:innen gegenüberstehen. Manche Kund:innen sind sich über ihre vorhandenen Probleme nicht im Klaren. Durch die Problemfragen kannst Du diese Konflikte aufdecken und Deinem Gegenüber bewusst machen.
Der anschließende Fragetypus der Implikationsfragen, abgekürzt durch den Buchstaben I, soll Dir dabei helfen zu erkennen, welchen Umfang die Probleme haben. Gleichzeitig zielen sie darauf ab, den Gesprächspartner:innen zu verdeutlichen, dass die Lösung ihres Problems unverzichtbar ist und Du und Dein Angebot zu dieser Lösung beitragen können.
Zum Abschluss des Gesprächs klärst Du mit Deinem Gegenüber die sogenannten Nutzenfragen – entsprechend dem Buchstaben N – ab. Hier erläutern Deine Kund:innen in ihren Antworten selbst, was sie sich von der Lösung ihrer Probleme, sprich dem gewünschten Ziel-Zustand, erhoffen. Im Anschluss präsentierst Du Deine Lösung, die Du gedanklich auf diesen angestrebten Zustand angepasst hast.
Du siehst: Einem erfolgreichen Abschluss steht nichts im Wege! SPIN macht Dich zum Kommunikationsprofi! 🚀
Verkaufen ist nicht einfach; in digitalen Zeiten sowieso nicht. Das ist ein offenes Geheimnis. Alle Kund:innen sind verschieden und jedes Gespräch mit ihnen unterscheidet sich vom letzten oder nächsten. Oft laufen sie deshalb auch anders ab als gedacht. Das hast Du mit Sicherheit schon zur Genüge erlebt. Deshalb haben sich Vertriebler:innen – bestimmt auch Du – meist eine von zwei unterschiedlichen Taktiken angeeignet:
Eins haben beide Taktiken aber gemeinsam: Sie stellen die Gesprächspartner:innen und deren Bedürfnisse nicht in den Mittelpunkt der Unterhaltung. Wie erreichst Du also eine 🔗 echte Kundenzentrierung in Deinem Kundengespräch? Wir empfehlen Dir eine eigentlich uralte Methode: Die SPIN-Technik! Diese sorgt einerseits für eine Strukturierung, die aber nicht einengt, und andererseits für ein kundenzentriertes Gespräch, in dem Du Dich voll und ganz auf Deine Kund:innen konzentrierst.
Der US-amerikanische Autor, Berater und Akademiker 🔗 Neil Rackham, der unter anderem an der Universität Sheffield als Gastprofessor tätig ist, entwarf die Spin-Methode anhand seiner Beobachtungen und Analyse von über 35.000 B2B-Verkaufsgesprächen. 1988 veröffentlichte er diese Ergebnisse in seinem Buch unter dem Titel SPIN Selling.
Was genau hat Rackham in diesen Gesprächen herausgefunden?
Daher hat er eine Methode zur 🔗 Kundenkommunikation entwickelt, die Sales Teams dabei helfen soll, passende Fragen vorzubereiten. Das Wort SPIN stellt dabei ein Akronym dar; dementsprechend handelt es sich um ein Wort, das aus den Anfangsbuchstaben unterschiedlicher Wörter zusammengesetzt wird. Jeder Buchstabe steht dabei für einen ganz bestimmten Fragetypus:
S: Situationsfragen (engl. situation)
P: Problemfragen (engl. problem)
I: Implikationsfragen (engl. implication)
N: Nutzenfragen (engl. need-payoff)
Abb. 01: Gespräche führen mit der SPIN-Technik © Agile Sales Company GmbH
Mit der SPIN-Methode vermeidest Du willkürliche Fragen. Zusätzlich hilft sie Dir dabei, den passenden Inhalt für Deine Fragen zu finden und gibt Dir einen Leitfaden für Verkaufsgespräche! Das hört sich simpel an, oder? Als Verkäufer:in solltest Du Deinen Kund:innen mehr Redeanteil eingestehen und ihnen zuhören, statt nur selbst zu sprechen. Nur so kannst Du echte 🔗 Kundenzentrierung erreichen! Aber wie formulierst Du Deine Fragen? Gibt es einen Mehrwert für Deine Kund:innen, wenn sie sie selbst beantworten? Oder genauer gesagt: Bringen sie Dich näher zum Kundenbedarf?
Situationsfragen werden immer am Anfang des Verkaufsgesprächs gestellt. Sie helfen Dir dabei, möglichst viele Hintergrundinformationen zu Deinen Kund:innen und deren Situation herauszufinden. Was genau brauchen sie und wie können Deine Produkte oder Dienstleistungen die Lösung darstellen? Nach diesen Fragen solltest Du die Verhältnisse der Käufer:innen genau kennen und erfahren haben, was sie benötigen. In diesem Abschnitt musst Du Deinen Kund:innen noch kein Produkt oder eine Dienstleistung anbieten; hier geht es erst einmal darum, dass Du deren Situation aufdeckst.
Du kannst dabei unter anderem Fragen stellen, die
Deine Situationsfragen sollten immer im Zusammenhang zu der Lösung stehen, die Du – ganz am Ende des Verkaufsgesprächs – präsentieren möchtest!
Unser Extra-Tipp: In Zeiten der 🔗 Digitalisierung im Vertrieb lassen sich viele Informationen zu den jeweiligen Unternehmen und Kund:innen oft bereits vor dem Gespräch sammeln. Stöbere also vor Terminen mit (potenziellen) Käufer:innen unbedingt einmal auf der Website oder, falls vorhanden, in sozialen Netzwerken! Benutze diese Informationen für Deine Vorbereitungen und bau sie in Euer Gespräch ein!
Problemfragen helfen Dir, herauszufinden, wo der Schuh Deiner Kund:innen genau drückt. Deine Aufgabe als Verkäufer:in ist es, zu ermitteln, welche Geschäftschancen Du hast. Manche Kund:innen sind sich im Unklaren, dass es ein Problem gibt und um welche Problematik es sich konkret handelt. Als Verkäufer:in ist es Deine Aufgabe, das Kernproblem zu finden – das durch Dein Produkt oder Deine Dienstleistung gelöst werden kann. Dabei musst Du die Fragen natürlich auf Dein Angebot ausrichten.
Beispielhafte Fragen an Dein Gegenüber können lauten:
Du hast von Deinen Kund:innen nun bereits erfahren, wie sich ihre aktuelle Situation darstellt und wo es Probleme gibt, die sie lösen möchten. Implikationsfragen sollen Dir dabei helfen, Dir der Größe der Problematik bewusst zu werden; auch sollen sie den Käufer:innen aufzeigen, dass die Lösung des Problems der richtige Weg ist. Die Fragen nach den Auswirkungen – den Implikationen – der ungelösten Herausforderungen bringen Kund:innen zum Nachdenken.
Im allerbesten Fall erkennen sie somit selbst, dass
1) das Problem gelöst werden kann,
2) die Probleme dringend gelöst werden müssen, um die Implikationen zu verhindern und
3) Du eine vertrauenswürdige Wahl zu eben jener Lösung bist, da Du zugehört hast; dementsprechend möchten sie zusammen mit Dir die Auflösung angehen und umsetzen.
Beispiele für Implikationsfragen, die Du den Gesprächspartner:innen stellen kannst, sind:
Diese Fragen sollen Deine Kundschaft dazu ermutigen, den Nutzen, den sie sich wünschen, in eigenen Worten wiederzugeben. Bis hierhin hast Du die Fragen gestellt. Die Antwort auf Deine Fragen, wie der Ziel-Zustand der Käufer:innen aussieht, führt dazu, dass die Kund:innen den Zweck darlegen, den Deine Lösung bestenfalls erbringen kann. Diese Fragen zu formulieren, sollte Dir relativ einfach fallen, da sie direkt von den zuvor gestellten Implikationsfragen abgeleitet werden.
Beispiele für Nutzenfragen an Kund:innen sind:
Nun hast Du die Situation der Kund:innen erfragt und die Notwendigkeit einer Lösung besprochen. Jetzt gilt es Deine Lösung zu präsentieren. Sei auch jetzt geduldig und fasse in Deiner Produktpräsentation das bisherige Gespräch nach der SPIN-Struktur zusammen, bevor Du Deine Lösung präsentierst.
S – Gehe auf die Gesamtsituation ein!
P – Beschreibe das Problem!
I – Verdeutliche, dass die Notwendigkeit einer Lösung besteht!
N – Beschreibe, welchen Nutzen Deine Lösung in dieser Situation hat!
Du hast alle Probleme aufgezeigt, die Eure Leistung lösen kann? Und Deine Kund:innen überzeugt? Sehr gut! 🙌 Aber Achtung: Vermeide es an diesem Punkt unbedingt, den Käufer:innen die Probleme aufzuzeigen, die Euer Angebot nicht lösen kann! So könnte es nämlich geschehen, dass sie sich nach einem Produkt oder einer Dienstleistung umsehen, die alle ihre Probleme aus der Welt schafft.
Du kennst die SPIN-Technik schon, möchtest Dich zum Thema Kundenkommunikation in Zeiten der Digitalisierung aber noch weiter informieren? In unserem Handout zur Gesprächsführung erklären wir Dir ausführlich, wie Du ein optimales Kundengespräch führst und worauf Du dabei achten solltest. Lade es Dir hier kostenfrei und unverbindlich herunter und werde so zum Kommunikationsprofi!
Unsere Zusatz-Empfehlung: Egal, ob persönliche Unterhaltung oder digitaler Kundenbesuch: Nach einem erfolgversprechenden Gespräch sollte dieses immer auch nachbereitet werden, um positiv im Gedächtnis zu bleiben. Wie Du erfolgreich an Deine Gespräche anschließt und worauf Du vor allem bei digitalen Terminen achten solltest, haben wir Dir in 🔗 einem weiteren Artikel bereits zusammengefasst.
Um Deine Verkaufsgespräche kundenzentriert zu gestalten, wollen wir Dir drei Ratschläge mitgeben:
Aktives Zuhören ist das A und O in Kundenterminen. Kund:innen von uns, die sich für diesen Beitrag interessiert haben, haben wir für Dich eine Checkliste für die Vor- und Nachbereitung von Kundengesprächen. Lade es Dir gleich runter!
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