Inbound Sales: In Vier Schritten zum Erfolg
Eine Schritt für Schritt Anleitung für erfolgreichen Inbound Sales
Scrum? Was ist eigentlich dieses Scrum von dem alle sprechen?
Der Aufbau eines agilen Vertriebs ist durchaus kein Selbstläufer. Vielmehr ist es ein Prozess, der oft einige Monate in Anspruch nimmt. Vor allem zu Beginn einer agilen Transformation kann es zu Konflikten kommen, die die Scrum Master und/oder die Product Owner lösen müssen. Über kurz oder lang kommt es im agilen Vertrieb allerdings zu deutlichen Verbesserungen, die Deinem Sales-Team und vor allem Deine Kund:innen – und somit Deinem Unternehmen – zugute kommen.
Durch die intensive Kommunikation teilen Deine Verkäufer:innen untereinander wertvolles Wissen. Darüber hinaus lassen sich Vorgehensweisen viel einfacher vereinheitlichen und verbessern. Uneffektive Strukturen werden in einem agilen Vertrieb viel schneller erkannt und verändert.
Das Ziel sind nachhaltig zufriedenere Mitarbeiter:innen und Kund:innen.
Dieser Blogbeitrag wurde am 05.03.2018 erstmals veröffentlicht und am 01.08.2022 überarbeitet.
Scrum ist eine der bekanntesten agilen Arbeitsmethoden. Sie kommt ursprünglich aus der Softwareentwicklung. Ihre Erfinder:innen entwickelten diese Vorgehensweise, um Entwicklungsprojekte besser zu managen. Scrum organisiert die Arbeit anders als klassische Projektmanagement-Methoden: Anstatt Aufgaben sequenziell wie in einem Wasserfallmodell von Anfang bis zum Ende abzuarbeiten, bricht Scrum die notwendigen Tätigkeiten in kleinere Einheiten auf, die sich komplett abschließen lassen. Das sind die sogenannten „Sprints“: Teilergebnisse, die in vordefinierten, relativ kurzen Zeiträumen geliefert werden.
Das agile Team reflektiert diese Teilerfolge zusammen mit den Kund:innen (oder den internen Auftraggeber:innen) und lässt auf diese Weise konstant Feedback zum Produkt einfließen. So entsteht ein Produkt, das sehr genau den aktuellen Kundenbedürfnissen entspricht.
Das Gegenteil von Scrum wären Jahresplanungen. Dabei würde ein Auftrag abgearbeitet und erst nach kompletter Fertigstellung geliefert. Das Problem mit dieser Vorgehensweise ist die fehlende Flexibilität in der heutigen 🔗 VUCA-Welt: Ständig entstehen irgendwo auf der Welt neue Produkte. Darauf wollen die Unternehmen zunehmend flexibel reagieren, um wieder souverän auf dem schnelllebigen Markt mit sich dadurch schnell ändernden Anforderungen der Kund:innen reagieren zu können.
Bei Scrum fließen Entwicklungsressourcen genau in jene Features, die den meisten Mehrwert erzielen. Und das werden die Anforderungen der Kund:innen sein. Ein zentrales Element von Scrum ist die 🔗 Kundenzentrierung, ein weiteres ist der Teamgedanke.
Die Methode ist sehr erfolgreich, daher setzen viele Unternehmen Scrum mittlerweile auch in anderen Bereichen ein, beispielsweise generell im Projektmanagement. Ganz gleich also, in welchem Bereich Du diese Methode einsetzen möchtest, sei es in der IT, im Vertrieb oder im Marketing: Feste Rollen und Rituale ordnen das Wissen, klären die Aufgaben und machen das Leistungsvermögen der einzelnen Teammitglieder nutzbar.
Die Methode spielt überall dort ihre Vorteile aus, wo umfangreiche Projekte erfolgreich zum Ziel geführt werden sollen. Scrum nutzt dafür ein klar strukturiertes Rahmenwerk, zu dem sowohl wiederkehrende „Rituale“ gehören als auch feste Rollen.
Abb. 01: Die Rollen im Scrum © Agile Sales Company GmbH
Jedes dieser Rituale, die wir Dir in diesem Abschnitt erläutern, bildet einen festen Entwicklungszyklus: Jeder dieser Sprints ist ein fester Entwicklungszyklus:
Abb. 02: Die Rituale im Scrum © Agile Sales Company GmbH
Gerade während der ersten Sprints kommt es nach unserer Erfahrung häufig zu 🔗 Konflikten. Das hat mit der neuen Bedeutung und Arbeitsweise Deiner Teams zu tun. Wenn wir keine Einzelkämpfer:innen, sondern Teamsport fördern wollen, dann sollte uns bewusst sein, dass nicht nur die Einführung von agilem Arbeiten, sondern auch das Sich-zusammenfinden von Teams Zeit braucht.
Vor allem in der Anfangsphase sollte der interne Scrum Master oder ein externer Agile Coach das Team auf seinem Weg begleiten. Die einzelnen Mitglieder brauchen Zeit, um vom Individuum zum „Wir-Gefühl“ zusammenzuwachsen, ihre Position im Team zu finden – bis das Team als solches so performen kann wie geplant.
Aber zu Konflikten kommt es auch wegen der Transparenz, einem wichtigen Kriterium, das sich durch die neuen Rituale bei Scrum ergibt: Bereits während der Daily Scrums, spätestens aber beim Review und der Retrospektive zeigen sich die Erfolge und Probleme der Verkäufer für alle. Deinen Top-Verkäufer:innen dürfte das egal sein, den Schwächeren im Team wird diese Folge agilen Arbeitens am Anfang jedoch mitunter sehr unangenehm sein.
Darüber hinaus kann diese Transparenz auch Ängste wecken. Das ist im Rahmen der agilen Transformation ganz normal. Nimm Dir mit Deinem Team Zeit, über diese Ängste zu sprechen und gegebenenfalls Workshops zur Teambildung anzubieten.
In der Anfangsphase ist regelmäßig der Scrum Master gefragt. Die Aufgabe ist zunächst vor allem, dafür sorgen, dass alle Kolleg:innen die Methode (wirklich) verstehen und akzeptieren. Nur dann kann es langfristig zu Verbesserungen kommen. Das klingt banal, allerdings neigen viele Teams zu Beginn einer agilen Transformation dazu, zurück in früher gelernte Verhaltensmuster bei der Arbeit zu verfallen.
Ein weiterer Grund möglicher Stolpersteine ist oft die neue Form der Teamarbeit. Während Deine Verkäufer:innen bislang eher Einzelkämpfer:innen waren, arbeiten sie nun viel enger zusammen. Mögliche Antipathien und Konflikte kommen viel schneller zum Vorschein.
Zudem brechen im agilen Vertrieb Hierarchien auf, denn mit agilem Arbeiten flachen Strukturen ab. Arbeiten zum Beispiel ein:e erfahrene:r Top-Verkäufer:in und ein „Greenhorn“ gemeinsam in einem Scrum-Team, dann ist es wichtig, dass die beiden sich auf Augenhöhe begegnen. Sind die Erfahrenen nicht dazu bereit, sich von Anfänger:innen auch mal kritisieren zu lassen (oder haben die Anfänger:innen zu viel Respekt und wagen sich mit guten neuen Ideen nicht aus der Deckung), wird das Zusammenspiel zwischen beiden Parteien nicht so funktionieren, wie es soll.
Wir raten Dir: Setze eine Person als Scrum-Master ein, die bislang kein Mitglied Deines Verkaufsteams gewesen ist! So kann diese Person unvoreingenommen an Konfliktparteien herantreten und zwischen ihnen vermitteln. Wichtig ist außerdem, dass sie den Teammitgliedern dabei immer wieder klar macht, dass es bei Scrum letztlich darum geht, Verbesserungen in der Sache als Team zu erzielen.
Was die Produktentwicklung und der Vertrieb im Rahmen von Scrum gemeinsam haben, ist der Anspruch, sich kontinuierlich verbessern zu wollen. Im Vertrieb geschieht dies durch eine Teamarbeit. Verbesserte und intensivierte Kommunikation ist dafür der Schlüssel. Schließlich finden die vielen Rituale statt, damit Deine Verkäufer:innen sich gegenseitig helfen, dass sie sich beraten und die anderen an ihrem Wissen teilhaben lassen.
Oft kommt es im Vertrieb auf die kleinen Dinge an. Manchmal kann ein guter Tipp, zum Beispiel ein bewährter Einstiegssatz für ein Verkaufsgespräch, Gold wert sein. Besonders hilfreich ist es, wenn die Verkäufer:innen sich gegenseitig von ihren Erfahrungen mit bestimmten Kund:innen erzählen.
Die Zunahme an Kommunikation und Teamarbeit wird es Deinen Verkäufer:innen erleichtern, ihre Vorgehensweisen zu vereinheitlichen und zu optimieren.
Das betrifft nicht nur den Umgang mit den Kund:innen, sondern auch interne Abläufe in Deinem agilen Vertrieb:
Dadurch, dass die Verkäufer:innen wesentlich besser über einander Bescheid wissen und diese Arbeitsabläufe grundsätzlich auf dem Scrum Board visualisiert werden, zeigen sich uneffektive Strukturen viel schneller. Während der Retrospektive kann auf die notierten Anregungen und Hindernisse reagiert werden. Je nachdem, wie viele Punkte auf dem Scrum Board offen sind, kannst Du genügend Zeit einplanen, um mit Deinem Team zu sprechen. Es ist wichtig, dass Du die aufgeschrieben Anregungen oder Probleme besprechen, damit Dein Team in Zukunft mit weniger Störfaktoren arbeiten kann.
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Mit der Einführung von Scrum in Bereichen wie dem Vertrieb etablierst Du eine komplett neue Herangehensweise an das Miteinander arbeiten und an die Art und Weise, Aufgaben zu erledigen. Es wird anfangs Zeit und Geduld kosten. Aber wenn diese Hürde genommen ist, haben wir von unseren Kund:innen sehr positive Rückmeldungen erhalten – vom eigenen Erleben der Arbeitsweise wie auch und nicht vom Ergebnis, den Zahlen her.
Für den Anfang hilft bei der Zeitplanung ein kleines Spiel. Dafür genügt ein einfacher Lego-Baukasten, mit dessen Hilfe die Aufgaben zusätzlich zum Scrum Board visualisiert werden. Für andere Tätigkeiten kann man dann wiederum andere Farben verwenden. Wichtig ist, dass am Ende des Sprints klar ersichtlich wird, für welche Aufgaben wie viel Zeit in Anspruch genommen worden ist.
Das sagen Agile Sales-Manager:innen aus unterschiedlichen Teams:
Scrum schafft einen Rahmen für kontinuierliche Verbesserungsprozesse. Dabei werden Teamarbeit und Kundenfokussierung großgeschrieben. Im Rahmen der Scrum-Rituale reflektiert ein Team im Anschluss an jeden Sprint aufs Neue, was noch weiter verbessert werden kann.
Das Ziel ist es, permanent einen Mehrwert für die Kundin oder den Kunden und somit für das eigene Unternehmen zu erzielen. Die Prozesse sollen letztlich so gestaltet werden, dass sie sich so gut wie möglich für die Erfüllung von Kundenanforderungen eignen.
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