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Cross-funktionalität & Networking: Agil zur produktiven Zusammenarbeit

Networking und cross-funktionale Teams

Wie förderst Du Deine cross-funktionalen Teams?


Das erwartet Dich in diesem Beitrag:

  • Was zeichnet cross-funktionale Teams aus?
  • Wie kannst Du in Deinem Unternehmen cross-funktionale Teams etablieren?
  • Was solltest Du vor einer Umstrukturierung in cross-funktionale Teams bedenken?
  • Welche Networking-Strategien solltest Du in Deinem Unternehmen etablieren, um cross-funktionale Teams zu fördern? 

Kurz gesagt

Cross-Funktionalität beschreibt eine Möglichkeit, Teams – und ganze Unternehmen – zu organisieren. Für die Realisierung eines Projektes, wird ein Team so zusammengesetzt, dass es Spezialist:innen (und Generalist:innen) aller Funktionen zusammenbringt. 

Ein wichtiger Aspekt dieser bereichsübergreifenden Zusammenarbeit ist das Networking. Networking ist ein Ausdruck für das gezielte Knüpfen von Kontakten, um diese später für sich selbst im beruflichen Kontext zu nutzen. Das Ziel des Wissensaustauschs steht dabei im Vordergrund. Networking ist auch unternehmensintern wichtig. So können abteilungsübergreifend Verbindungen  geknüpft werden, was die Arbeit in cross-funktionalen Teams fördert.  

Das Gegenteil von cross-funktionalem Arbeiten und internem Networking verdeutlicht der Begriff des „Silo-Denkens“. Dieser beschreibt einen hierarchischen Organisationsaufbau von Firmen, der einem Silo ähnelt. Entscheidungen kommen in einem solchen „Silo-Unternehmen“ von oben. Zusammenarbeiten finden nur innerhalb des eigenen Bereichs und auf eigener Hierarchieebene statt. 

Die „Silostruktur“ verlangsamt Abläufe und Feedbackschleifen, da Hierarchiewege eingehalten werden müssen. Trotzdem ist diese Struktur in den meisten Unternehmen noch üblich. 


„Cross-funktional“ – was verstehen wir darunter? 

Von cross-funktionalen Teams ist die Rede, wenn eine Gruppe von Kolleg:innen für ein Projekt zusammenkommt, die in unterschiedlichen Fachbereichen tätig sind. Womöglich handelt es sich um Fachkräfte aus Produktentwicklung, Marketing und Vertrieb. Bei der Zusammensetzung des Teams wird darauf geachtet, dass sich die Fähigkeiten und Skills der Mitarbeiter:innen, im Hinblick auf das Projektziel ideal ergänzen. 

Was von außen häufig etwas argwöhnisch als „bunt zusammen gewürfelte“ Gruppe belächelt wird, stellt in der Regel ein hochproduktives Team dar, bei dem es zu einem besonders effektiven Gedankenaustausch kommt, da verschiedene Perspektiven auf ein Thema konstruktiv zusammenwirken. 

Cross-Funktionalität ist eigentlich ein simples Konzept, das allerdings stark ausgeprägte Teamkompetenzen und ein agiles Mindset erfordert. Teammitglieder in cross-funktionalen Teams müssen sich auf den breiten Wissensaustausch einlassen. 

Das Geheimnis ist: Wir bekommen neue Anregungen und bewegen uns über unsere kreisenden Gedankenschleifen hinaus.

Neue Anregungen bekommen, setzt das Interesse an den Ideen Anderer voraus. Diese Offenheit und der Austausch auf Augenhöhe ermöglichen erst den Blick über den eigenen Tellerrand. Bei der Arbeit in cross-funktionalen Teams entstehen so wirklich neue Idee und Blickwinkel auf ein Thema. 

Der Vorteil des „Skill-Sharings“: Das „T-Shaped-Skill-Set” 

Ein besonders spannender Aspekt des Arbeitens in cross-funktionalen Teams ist der Austausch von Wissen in den Arbeitsgruppen, auch „Skill-Sharing“ genannt. Kurz gesagt bedeutet Skill-Sharing, dass im Team Kenntnisse und Fähigkeiten untereinander austauschen, die während des Arbeitsprozesses wichtig werden könnten. Die Teammitglieder lernen „über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen“ und neue Arbeitsvorgänge zu adaptieren.  

Dabei bedeutet Cross-Funktionalität nicht, dass jeder alles können und machen muss. Das Ziel besteht darin, dass sich Mitarbeiter:innen unterstützen und zusammen den Alltag in der Firma runder gestalten. Zum Beispiel: Würde jemand von Deinen Spezialist:innen für eine längere Zeit ausfallen, könnte das „angelernte“ Teammitglied weitgehend einspringen und somit einen Engpass in der Abteilung vermeiden.  

Durch das „Skill-Sharing“ erlangen die Teammitglieder ein sogenanntes „T-Shaped-Skill-Set“. Das neu erlangte „Skill-Set“ lässt sich buchstäblich durch die Form des „T“ beschreiben. Die oder der Arbeitnehmer:in hat einerseits Fähigkeiten und Wissen, die in die Tiefe gehen und andererseits ist er so breit aufgestellt, dass sie oder er kompetent und produktiv mit Expert:innen aus anderen Fachgebieten zusammenarbeiten kann. So fällt es der oder dem Mitarbeiter:in leichter sich in komplexe Sachverhalte herein zudenken und die Einarbeitungszeit in neue Themen verkürzt sich. Bei der Bearbeitung von Projekten kann so im Unternehmenskontext gedacht und ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt werden. 

Die Aneignung von neuem Wissen und Kompetenzen braucht Zeit. Wir empfehlen geduldig an den Aufbau von cross-funktionalen Teams heranzugehen und den Mitarbeiter:innen den Raum zu geben in Ruhe Neues auszuprobieren.   

Wie kannst Du die Arbeit in cross-funktionalen Teams in Deinem Unternehmen etablieren?

Wir empfehlen die Aufgabenverteilung und Zusammensetzung der Teams ausführlich vorzubereiten. Dabei müssen die individuellen Stärken, Schwächen und die Lerngeschwindigkeit der Kolleg:innen berücksichtigt werden. Daher sind Gespräche mit Deinen Mitarbeiter:innen im Vorfeld unerlässlich.  

Für den Aufbau von cross-funktionalen Teams gibt es verschiede Ansätze. Beispielsweise kann man Expert:innen in das Team holen, die nicht dauerhaft im Team bleiben. Sie arbeiten parallel weiter an ihren eigenen Aufgaben außerhalb des Projekts. Diese Expert:innen nennt man „Shared Resources“. Sie werden nur für bestimmte Tätigkeiten dazu geholt, Beispielsweise wenn im Verlauf eines Projekts besondere Expertise verlangt wird. 

Teamfähigkeit ist bei der cross-funktionalen Zusammenarbeit besonders wichtig. Bei der Zusammenarbeit muss die Unterstützung der Kolleg:innen im Vordergrund stehen. Die Schwächen des Einen sind in einem divers zusammengesetzten Team die Stärken des Anderen und können ideal ausgeglichen werden. 

Um möglichst schnelle Entscheidungen treffen zu können, müssen Hierarchien flach gehalten werden. Der gemeinsame Austausch muss gefördert werden, damit Menschen zusammen kommen. Dabei sind sowohl formelle Anlässe, wie Meetings und Teamtreffen, als auch informelle Anlässe im unternehmensinternen Netzwerk sehr relevant. 

Networking als unternehmensinterner Austausch 

Als soziales Netzwerk wird ein Gefüge von einzelnen Akteur:innen, die im Austausch miteinander sind, beschrieben. Der Aufbau und die Pflege eines solchen Netzwerks wird auch Networking genannt. Ein zentrales Ziel des Networkings ist der Wissensaustausch und die gegenseitige Unterstützung beim Erreichen beruflicher Ziele. Networking wird Unternehmens- und branchenübergreifend betrieben. Doch unternehmensinternes Networking ist ebenfalls wichtig. Hierbei lässt sich zwischen verschieden Netzwerken mit abweichenden Zielsetzungen differenzieren:  

Status-Netzwerke. In diesem Netzwerk können sich Mitarbeiter:innen derselben Hierarchiestufe verbinden und über ihre Erfahrungen und Probleme austauschen und sich gegenseitig unterstützen. Der kollegiale Erfahrungsaustausch auf Augenhöhe steht hier im Vordergrund.   

Potenzialträger-Netzwerke. Hier treffen sich Mitarbeiter:innen mit besonders hohem Potenzial. Das Ziel ist es, dass sich die einzelnen Mitglieder selbst fachlich und persönlich weiterentwickeln sowie auch das Unternehmen weiterbringen. Dieses Netzwerk ist unabhängig von sämtlichen Hierarchien im Unternehmen und von der Zugehörigkeit zu bestimmten Gruppen.  

Internationale-Netzwerke. In diesem Netzwerk finden sich, unabhängig ihrer Aufgaben und Verantwortungsbereiche, Mitarbeiter:innen von international verzweigten Firmen zusammen. Der Austausch über landesspezifisches Wissen, Erfahrungen und Schwierigkeiten zwischen den Organisationen erweitert den Horizont und die interkulturelle Kompetenz der Mitarbeiter:innen. 

Soziale-Netzwerke. Dieses Netzwerk steht für Diversität. Mitarbeiter:innen mit unterschiedlichen Zielen und unterschiedlicher Herkunft zusammen. Dadurch entsteht ein Gefühl der Zusammengehörigkeit, welches die Mitglieder vereint und wiederum stärkt.  

Hobby- und Sport-Netzwerke. (Berufs-)Netzwerke können auch über die Arbeitszeit hinaus gepflegt werden. Ein Freizeitangebot bietet Mitarbeiter:innen die Möglichkeit sich über gemeinsame Interessen zu verbinden. Mitarbeiter:innen können sich so in einem informellen Rahmen über Arbeit und Privates austauschen.  

Networking als Unterstützung der Cross-Funktionalität 

Beim betriebsinternen Networking werden über Hierarchien und Arbeitsbereiche hinaus Beziehungen aufgebaut. Der Austausch, der hierbei stattfindet, fördert die natürliche Zusammensetzung von cross-funktionalen Teams. Wenn Mitarbeiter:innen sich organisch in bestehende Netzwerke über die Arbeit austauschen, können aus der Unternehmensmitte Ideen für sinnvoll zusammengesetzte cross-funktionale Teams entstehen.  

Der Austausch innerhalb eines unternehmensinternen Netzwerks fördert zusätzlich die Akzeptanz für die Arbeit in cross-funktionalen Teams. Der abteilungsübergreifende Austausch ist den Mitarbeiter:innen weniger fremd und der Schritt zu einer projektbasierten Zusammenarbeit weniger weit. Mitarbeiter:innen bekommen ein Verständnis für das „Große Ganze“ und erkennen, wie sich die eigene Arbeit in das Gesamtbild einfügt. Dies kann die Motivation steigern und die Akzeptanz für die Zusammenarbeit in cross-funktionaler Zusammensetzung fördern.  

Wie setzen große Unternehmen Networking um? 

Unternehmensinternes Networking wird bereits von einigen großen Unternehmen gelebt. So fördert beispielsweise die Otto Group einen Austausch seiner ca. 55.000 Mitarbeiter:innen. Dieser Austausch findet sowohl digital und länderübergreifend, aber auch analog innerhalb eines Standortes statt. Es finden sich beispielsweise Mitarbeiter:innen zu digitalen „barcamps“ zusammen. Gleichzeitig hat die Otto Group die eigenen Büroflächen so umstrukturiert, dass es zu einem natürlichen Austausch im Office kommt. Kürzlich hat die Otto Group zusätzlich ein Queeres-Netzwerk aufgebaut, bei dem sich Mitarbeiter:innen, die der LGBTQI+ Community angehören miteinander verbinden und austauschen können. Auch der Axel Springer Verlag fördert ein Queeres-Netzwerk, bei dem sich interne und externe Mitglieder der LGBTQI+ in einem selbst gestalteten Rahmen austauschen können. 

SAP setzt beim Networking auf die Umgestaltung der Büroflächen. Die aktuelle Umstrukturierung sämtlicher Office-Gebäude hat das Ziel, einen Bereichs- und Hierarchieübergreifenden Austausch zu fördern. 

All diese Networking-Ansätze verfolgen das Ziel, das Zugehörigkeitsgefühl zu fördern und den Austausch zwischen Abteilungen und Standorten zu unterstützen. Dieser Austausch fördert die organische Bildung von cross-funktionalen Teams. 

Fazit 

Das Arbeiten in cross-funktionalen Teams hat viele Vorteile und verbessert die Leistungsfähigkeit eines Teams. Wir haben hier noch einmal die wichtigsten Take-Aways für Dich gesammelt:  

Zusammenfassung von cross-funktionalen TeamsAbb. 01: Zusammenfassung von cross-funktionalen Teams © Agile Sales Company GmbH


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